Das Proviantbachquartier – schon immer etwas Besonderes
1837 wurde die Mechanische Baumwollspinnerei und Weberei Augsburg (SWA) gegründet, womit man heute den eigentlichen Beginn der Textilindustrie und der Industrialisierung Augsburgs verbindet. Um Wohnraum für die vielen Arbeiter zu schaffen, errichtete die SWA 1892 das Proviantbachquartier. Den Namen erhielt das Viertel vom naheliegenden Proviantbach, auf dem früher der Transport von Lebensmittelvorräten stattfand. Bereits 1910 waren 21 Häuser mit 300 Wohnungen samt Lebensmittelgeschäft und Metzgerei geschaffen. Auch ein Altersheim, ein Kinderheim sowie ein Turn- und Spielplatz wurden im Quartier erbaut. Für die Bewohner des Proviantbachquartiers war es ein Privileg hier wohnen zu dürfen. Entkamen sie so doch den schlechten Wohnverhältnissen, die in vielen anderen Teilen Augsburgs herrschten.Doch mit dem zweiten Weltkrieg wie auch mit dem langsamen Untergang der Augsburger Textilindustrie geriet das Viertel über die Jahre immer mehr in Vergessenheit. 1972 ging es an die HC-Grundstücksgesellschaft über und wurde 1986 unter Denkmalschutz gestellt. Im Jahre 2009 legte der Augsburger Stadtrat schließlich das Viertel als Sanierungsgebiet fest.
Seit dem ist viel passiert: Das zauberhafte Quartier ist heute ein kernsaniertes Denkmalensemble, ein Zeugnis der Augsburger Bau- und Industriegeschichte, das sich zu einem besonderen, exklusiven und begehrten Wohnviertel etabliert hat. Das Proviantbach Palais ist eines der letzten Sanierungsprojekte dieses Quartiers: Zwei ehemalige Meisterhäuser, die sich optisch von den vielen Klinkerfassaden durch ihre wunderschöne Putzfassade abheben und nun auf ihre neuen Eigentümer warten.